Viele Abiturientinnen und Abiturienten stehen vor der Frage: „Welches Studium passt zu mir?“ Die Auswahl an Studiengängen ist groß und nicht immer fällt die Entscheidung leicht. Um den Entscheidungsfindungsprozess zu unterstützen, bieten einige Hochschulen die Möglichkeit an, vorab einmal den Uni-Alltag kennenzulernen und Interessen zu testen, zum Beispiel als Gasthörerin oder Gasthörer oder im Rahmen eines Orientierungs- oder Schnupperstudiums.
Studieren vor dem Studium – was ist das?
Es gibt einige Hochschulen, die Studieninteressierten ermöglichen, Einblick in ein Studium zu erhalten.
Dazu gehören:
- Orientierungsstudium: 1-2 Semester, Überblick über mehrere Fächer
- Studium Generale: breite Allgemeinbildung, interdisziplinär
- Schnupper-/Probestudium: Teilnahme an regulären Vorlesungen
- Gasthörerprogramm: lockerer Zugang ohne Prüfungsrecht
- Frühstudium: Angebot für begabte Schülerinnen und Schüler
Orientierungsstudium
Das Orientierungsstudium richtet sich an alle, die noch unsicher sind, welches Studienfach zu ihnen passt. Dies können sie 1 oder maximal 2 Semester testen. Währenddessen gibt es Einführungskurse aus verschiedenen Fachbereichen, Methodentraining sowie Workshops zur Studienwahl. Das Orientierungsstudium bietet sich an, um Klarheit zu gewinnen und einem Studienabbruch entgegen zu wirken.
Es bietet außerdem weitere Vorteile:
- positiv:Zeit zum Ausprobieren
- positiv:Strukturierte Unterstützung durch Studienberatung
- positiv:Teilweise Anrechnung von Leistungen im späteren Studium
Doch es gibt auch ein paar Herausforderungen:
- negativ:Nicht überall verfügbar
- negativ:Während der Zeit gibt es meist keine BAföG-Förderung
- negativ:Kann unter Umständen die Gesamtstudienzeit verlängern
Beispiel: Die TU München bietet ein „Orientierungsstudium Naturwissenschaften“ an, bei dem Teilnehmende Mathe, Physik, Chemie und Biologie ausprobieren können – ideal für alle, die sich unsicher sind, ob solch ein Studiengang für sie infrage kommt.
Weitere Informationen zu dieser Art Probestudium findest du im Artikel Orientierungsstudium.
Tipp:Gut zu wissen: Eine Übersicht über Orientierungsprogramme findest du beim Netzwerk Orientierungs(studien)programme der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd).
Studium Generale
Das Studium Generale ist ursprünglich aus der Idee entstanden, Allgemeinbildung an der Uni zu fördern. Es richtet sich dabei an Studieninteressierte, Gasthörende sowie Erwachsene.
Inhaltlich sind Vorlesungen aus Studienfächern Philosophie, Geschichte, Naturwissenschaften, Kunst und weitere vorgesehen. Dadurch sollen Studierende den Horizont erweitern, eigene Interessen entdecken und akademisches Lernen ausprobieren können.
Beispiel: An der Universität Heidelberg umfasst das Studium Generale regelmäßig Ringvorlesungen und Seminare zu gesellschaftlich relevanten Themen. Themen der Vorlesungsreihe vergangener Semester waren etwa „Ressourcen“, „Kulturelles Erbe“ oder „Die Stadt von Morgen“.


