Probleme während der Ausbildung: Was jetzt?

Dieser Artikel beschreibt:

Wenn’s nicht rundläuft: Probleme in der Ausbildung

Während deiner Ausbildung kann es zu Problemen kommen. Diese können innerhalb der Berufsschule oder im Ausbildungsbetrieb auftreten, aber auch persönlicher Natur sein. Meistens kommen mehrere Dinge zusammen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Daher ist es wichtig, dass du dir zuerst über die Gründe dafür Gedanken machst.

Mögliche Gründe für Probleme in der Ausbildung 

  • Schwierigkeiten in der Berufsschule (beispielsweise Prüfungsangst oder schlechte Noten)
  • Probleme im Ausbildungsbetrieb (etwa Konflikte mit Ausbilder oder Ausbilderin oder Mobbing)
  • Falsche Berufswahl (gewählter Beruf entspricht nicht den Vorstellungen)

Tipp:Tipp: Versuche frühzeitig, die Ursache für deine Unzufriedenheit herauszufinden – und mit einer Person zu sprechen, der du vertraust. Manche Probleme lassen sich auch durch ein Gespräch mit deinem Ausbilder beziehungsweise deiner Ausbilderin oder der Lehrkraft an der Berufsschule klären. Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht richtig ausgebildet wirst, kannst du dich an die Ausbildungsberatung der Kammern wenden.

Du findest sie beispielsweise bei der:
• Industrie- und Handels-Kammer (IHK)
• Handwerks-Kammer (HWK)
• Landwirtschafts-Kammer (LWK)

Für alle weiteren Fragen kannst du dich auch an die Berufsberatung deiner Agentur für Arbeit wenden.

 

Persönliche Probleme während der Ausbildung

Bei Schulden und Geld-Problemen kannst du dich an die Jugendberufsagentur (JBA) wenden. Die JBA gibt es in vielen größeren Städten. Frag in deiner Agentur für Arbeit nach der JBA in deiner Nähe.

Möglicherweise hast du Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Weitere Infos findest du in der Übersicht zur Berufsausbildungsbeihilfe.

Wenn du während der Ausbildung schwanger wirst, ist das erst mal kein Grund zur Panik. Du kannst deine Ausbildung trotzdem fortsetzen, wenn du das möchtest.

  • Du kannst deine Berufsausbildung dann zum Beispiel in Teilzeit fortsetzen. Dazu einigst du dich mit deinem Ausbildungsbetrieb auf eine verringerte tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit im Betrieb. So bleibt Zeit für die notwendigen Arztbesuche oder die Suche nach einer Kinderbetreuung.
  • Zudem ist eine Verlängerung der Ausbildungszeit möglich. So erhältst du mehr Flexibilität.

Wenn du unter 27 Jahre alt bist und kein Dach über dem Kopf hast, hilft dir zum Beispiel Hilfe bei Sofahopper.de. Dort kannst du dich von Montag bis Freitag zwischen 09:00 und 19:00 Uhr beraten lassen. In Städten wie Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg oder Köln gibt es Streetworkerinnen und -worker, die dir direkt vor Ort helfen. Das Onlineportal Wo+Wie zeigt dir Beratungsangebote in deiner Umgebung.

Du kannst dich an die bundesweite Sucht & Drogen Hotline wenden. Sie ist unter der Telefon-Nummer 01806 313031 zu erreichen (kostenpflichtig, 0,20 Euro pro Anruf aus dem deutschen Festnetz und aus dem Mobilfunknetz). Hier helfen dir erfahrene Fachleute aus der Drogen- und Suchthilfe weiter.

Einfach mal mit jemandem reden? Dann ruf die Nummer gegen Kummer an. Es gibt dort ein Kinder- und Jugendtelefon: Wähle die 116 111 (kostenfrei, Montag bis Samstag von 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr). Sie haben auch eine Beratung per Mail oder Chat: Der Chat ist Montag bis Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr erreichbar. Eine E-Mail kannst du jeden Tag rund um die Uhr schreiben.

Hilfe und Optionen

Der Ausbildungsabbruch droht? Sprich in solch einem Fall zunächst mit einer Vertrauensperson oder deiner Agentur für Arbeit. Es gibt verschiedene Hilfsangebote, die dich bei Problemen in der Ausbildung unterstützen. Vielleicht kommt ein Wechsel anstelle eines Ausbildungsabbruchs für dich infrage. Oder es hilft dir, deine Ausbildung in Teilzeit fortzuführen.

Auf der Seite Berufsausbildung und mehr kannst du nach begleitenden Hilfen vor und während der Ausbildung suchen. Dazu gehören beispielsweise 

Achte darauf, dass auf der linken Seite bei Gewähltes Bildungsziel Hilfe vor und während der Ausbildung ausgewählt ist.

Du überlegst, deine Ausbildung zu unterbrechen, weil du psychische Probleme hast? Dein familiäres Umfeld belastet dich so sehr, dass du Schwierigkeiten beim Lernen hast? Eine Assistierte Ausbildung, kurz AsA, kann eine mögliche Lösung sein. Dabei steht dir eine persönliche Betreuerin oder ein persönlicher Betreuer zur Seite. Sie oder er unterstützt dich dabei, Probleme im Betrieb zu klären oder für deine Prüfungen zu lernen.

Erfahre mehr zur Assistierten Ausbildung.

Von der Initiative VerAplus (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen) bekommst du einen persönlichen Coach, der dich bei Problemen in der Ausbildung unterstützt. Die Coaches haben langjährige Berufserfahrung und wissen, wie Konflikte zu lösen sind. Ihr trefft euch regelmäßig und besprecht, wie es für dich weitergehen kann. Für dich ist das kostenlos und vertraulich.

Auf der Website der Initiative VerAplus kannst du melden, dass du gerne einen VerAplus-Coach hättest.

Tipp:Tipp: Eine Ausbildung in Teilzeit ist interessant für alle, die aus privaten oder gesundheitlichen Gründen ihre Vollzeitausbildung nicht weiterführen können. Hier geht’s zur Übersicht zu verschiedenen Ausbildungswegen.

Wechsel statt Abbruch

Falls du dennoch deine Ausbildung abbrechen möchtest, solltest du deine beruflichen Alternativen prüfen:

  • Ausbildung in einem anderen Ausbildungsbetrieb fortsetzen: Du bist mit dem gewählten Beruf zufrieden, hast aber Probleme mit deiner Ausbilderin oder deinem Ausbilder. Möglicherweise kannst du deine begonnene Ausbildung in einem anderen Betrieb abschließen.
  • Ausbildung in einem anderen Ausbildungsberuf fortsetzen: Vielleicht hattest du komplett andere Vorstellungen von deinem Wunschberuf. Sprich rechtzeitig mit deiner Berufsberatung über Alternativen. Möglicherweise kannst du in der gleichen Firma einen anderen Beruf erlernen. Oder du startest in einem anderen Betrieb noch einmal durch.

Ausbildung abbrechen: Konsequenzen und wichtige Schritte

Für dich steht endgültig fest, dass du deine Ausbildung abbrechen möchtest? Lass den Kopf nicht hängen! Das ist kein Weltuntergang und wird sich gut anfühlen, wenn es für dich die richtige Entscheidung ist.

Dennoch solltest du nun folgende Dinge erledigen:

Brich die Ausbildung möglichst erst dann ab, wenn du genau weißt, was du im Anschluss machen kannst. Vielleicht möchtest du erst mal jobben oder weitere Erfahrung in einem Praktikum sammeln.

Innerhalb der Probezeit kannst du deine Ausbildung – aus rechtlicher Sicht – jederzeit abbrechen, ohne Gründe dafür nennen zu müssen. In diesem Zeitraum kannst du auch fristlos kündigen. Nach der Probezeit musst du in jedem Fall die Kündigungsfrist von vier Wochen einhalten. Informiere dich im Zweifelsfall über die rechtlichen Rahmenbedingungen in deinem Ausbildungsvertrag.

Wenn du die Ausbildung beginnst, wirst du selbst in der Krankenkasse versichert. Brichst du die Ausbildung ab, musst du die Krankenkasse darüber informieren. Eventuell wirst du dann wieder als Familienmitglied versichert.

Das könnte dich auch interessieren

Downloads und Links

Ergänzende Downloads

Hier gibt es momentan keine Downloads – schau später wieder vorbei!

    Haben dir die Inhalte der Seite weitergeholfen?

    Vielen Dank für dein Feedback.