Du willst eine Ausbildung starten? Mit diesen 5 Schritten bist du top vorbereitet – von der Suche deines Ausbildungsbetriebs bis zum notwendigen Papierkram.

So bereitest du dich auf deine Ausbildung vor
Informiere dich über deine Möglichkeiten
Du bist unschlüssig, was du nach der Schule machen sollst? Praktika helfen dir, verschiedene Berufe kennenzulernen und erste Erfahrung zu sammeln.
Wenn du ein Kind hast, Angehörige pflegst oder eine gesundheitliche Einschränkung hast, kannst du eine Ausbildung auch in Teilzeit machen. Teilzeit bedeutet: weniger Stunden pro Woche, aber gleiche Inhalte.
Die Agentur für Arbeit unterstützt dich bei der Ausbildungsplatzsuche – auch, wenn du Lernschwierigkeiten oder eine Behinderung hast. Hier findest du weitere Informationen zur Ausbildung für Menschen mit Behinderungen.
Tipp: Weitere Fragen? Melde dich noch heute bei deiner Berufsberatung.
Zeitplan checken
Am besten suchst du dir schon früh einen Ausbildungsplatz – idealerweise ein Jahr vor dem gewünschten Ausbildungsbeginn. Erfahre hier, wie du eine Ausbildung finden kannst. Auch Last-Minute stehen dir noch viele Türen offen:
- Ruf direkt bei Betrieben an – oft wird auch nach Ausbildungsstart noch jemand gesucht.
- Initiativbewerbungen können Türen öffnen, wenn zum Beispiel spontan ein Platz frei wird.
- Frag bei der Agentur für Arbeit oder der Industrie- und Handwerkskammer beziehungsweise den Handwerkskammern nach.
- Schau auf Ausbildungsportalen nach offenen Ausbildungsplatzstellen.
Papierkram erledigen
Noch vor dem ersten Arbeitstag solltest du dich um verschiedene Dokumente kümmern. Der Ausbildungsvertrag regelt alles Wichtige: Gehalt, Arbeitszeiten, Urlaub, Aufgaben und das Ziel der Ausbildung. Auch die Probezeit steht drin – in dieser Zeit können beide Seiten prüfen, ob die Zusammenarbeit passt. Alles zu deinen Rechten und Pflichten in der Ausbildung liest du hier.
Außerdem brauchst du diese wichtigen Unterlagen:
- positiv:Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID): Diese 11-stellige Nummer erhalten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland automatisch vom Bundeszentralamt für Steuern.
- positiv:Krankenkassen-Nachweis
- positiv:gegebenenfalls ärztliches Attest (zum Beispiel für die Arbeit im Lebensmittelbereich) oder Führungszeugnis (bei der Arbeit mit Kindern)
- positiv:Kontodaten: IBAN deines Girokontos und eventuell BIC (für dein Gehalt)
Tipp:Gut zu wissen: Du ziehst für deine Ausbildung um? Dann musst du dich beim Einwohnermeldeamt ummelden.
Finanzen prüfen
Verschaffe dir früh einen Überblick und überleg dir: Wie viel Geld habe ich im Monat? Wofür brauche ich wieviel (beispielsweise für Miete, Lebensmittel oder Freizeit)? Viele Azubis unterschätzen ihre Lebenshaltungskosten.
Wenn das Gehalt nicht reicht, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung:
- Kindergeld (oft über die Eltern)
- Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
- Wohngeld oder BAföG (bei schulischer Ausbildung)
- Bildungskredite oder Notfalldarlehen (Achtung: Diese musst du zurückzahlen)
Alternativen entdecken
Du hast keine passende Ausbildungsstelle gefunden? Dann überbrücke die Zeit sinnvoll, zum Beispiel mit:
- Freiwilligendienst: Du arbeitest freiwillig in sozialen und ökologischen Projekten mit.
- Work &Travel: Im Ausland finanzierst du dich mit Gelegenheitsjobs und lernst Land und Leute kennen.
- Schnupperstudium: An einer Uni probierst du Kurse aus und prüfst, ob vielleicht ein Studiengang anstelle einer Ausbildung das Richtige für dich ist.
- Au-pair: Du lebst bei einer Gastfamilie im Ausland und hilfst im Haushalt und bei der Kinderbetreuung.
Ausbildungsstart vorbereiten im Podcast
Hinweis: Dieser Podcast wurde aus den eingestellten Portalen abi.de bzw. planet-beruf.de in das neue meinBERUF-Portal übernommen.
planet-beruf.de Sprecher/in 1 (Angelo): Berufswahl - Mein Weg: Der Podcast von planet-beruf.de für Schülerinnen und Schüler
planet-beruf.de Sprecher/in 2 (Ellen): Ausbildungsstart vorbereiten - einfach erklärt
Angelo: Hallo, hier ist Angelo.
Ellen: Und ich bin Ellen.
Angelo: Heute geht es um die Vorbereitung für die Ausbildung. Wenn du also schon eine Zusage hast, bist du hier genau richtig.
Ellen: Meine Zusage habe ich schon. Dann lass mal hören, was ich als nächstes tun muss.
Angelo: Naja, zunächst einmal gibt es da bestimmte Bescheinigungen, die du brauchst. Manche Betriebe verlangen ein Führungszeugnis. Darin steht dann, ob und wenn ja, wie du vorbestraft bist. Das Führungszeugnis kannst du bei der Verwaltung deiner Stadt oder bei der Gemeinde abholen. Wenn du zu Beginn deiner Ausbildung unter 18 Jahre alt bist, oder in bestimmten Berufen arbeiten willst, wie zum Beispiel im Gesundheitsbereich oder in der Gastronomie, brauchst du auch eine Gesundheitsbescheinigung.
Ellen: Die kenn ich schon! Das Formular bekomme ich auch bei der Verwaltung meiner Stadt oder Gemeinde, stimmt das?
Angelo: Genau, richtig. Für die Untersuchung kannst du dir selbst eine Ärztin oder einen Arzt aussuchen. Damit zeigst du, dass du auch fit genug für die Ausbildung bist. Außerdem gibt es die Schulzeitbescheinigung. Die brauchst du, damit deine Schulzeit, seit dem du 17 Jahre alt bist, auch als Zeit für deine Rente anerkannt wird.
Ellen: Und wo bekomme ich die Bescheinigung her?
Angelo: Die Schulzeitbescheinigung bekommst du von deiner Schule und schickst sie ganz einfach zusammen mit einer Kopie deines Abschlusszeugnisses an deine Krankenkasse. Stichpunkt Krankenkasse, hast du denn schon eine eigene Krankenversicherung?
Ellen: Nein, hab ich nicht. Ich bin noch bei meinen Eltern mitversichert.
Angelo: Bis jetzt ging das auch, aber als Auszubildende oder Auszubildender brauchst du deine eigene Krankenversicherung. Sie bieten alle unterschiedliche Leistungen an. Auch die Kosten sind verschieden. Am besten vergleichst du Krankenversicherungen und überlegst dir, welche Leistungen dir persönlich wichtig sind. Such dir dann einfach eine Krankenkasse aus, die am besten zu dir passt.
Ellen: Mhm. Das war dann alles zu den Versicherungen?
Angelo: Noch nicht ganz. Es gibt noch die sogenannte Haftpflichtversicherung. Sie schützt dich, wenn du jemandem, absichtlich oder unabsichtlich, Schaden zugefügt hast.
Ellen: Was meinst du denn damit?
Angelo: Naja. Stell dir da zum Beispiel vor, du hilfst deinem Freund beim Umzug. Und da lässt du aus Versehen einen Laptop fallen und der geht dann kaputt.
Ellen: Oh je! Und da hilft mir dann die Haftpflichtversicherung?
Angelo: Genau. Sie übernimmt dann die Kosten für einen neuen Laptop. Wenn deine Eltern aber schon eine Familienhaftpflichtversicherung haben, bist du während deiner Ausbildung in der Regel schon mitversichert.
Ellen: Ok. Jetzt sind wir aber mit dem Thema Versicherungen durch, oder?
Angelo: Ja, keine Sorge. Das war alles zu den Versicherungen.
Ellen: Ein ganz wichtiges Thema fehlt aber noch! Während meiner Ausbildung verdiene ich ja mein eigenes Geld. Da gibt es dann doch bestimmt auch Dinge auf die ich achten muss, oder?
Angelo: Da hast du recht. Gut, dass du es ansprichst. Während deiner Ausbildung bekommst du nämlich die sogenannte Ausbildungsvergütung. Wie viel Geld du monatlich bekommst, steht in deinem Ausbildungsvertrag. Dafür benötigst du ein eigenes Bankkonto. Banken bieten unterschiedliche Leistungen an, mit verschiedenen Gebühren.
Ellen: Genau wie bei den Krankenkassen!
Angelo: Richtig. Hier wählst du auch, wie schon bei der Krankenkasse, eine Bank aus, die am besten zu dir passt.
Ellen: Alles klar. Danke für die Infos, Angelo.
Angelo: Bis bald!
Angelo (weiter): Jetzt kennst du die wichtigsten Punkte für deinen erfolgreichen Einstieg in die Ausbildung. Noch mehr zum Thema Ausbildungsstart findest du unter Zusage.
Mach dich schlau! Es lohnt sich.

