Auslandssemester

Dieser Artikel beschreibt:

Auslandssemester sind eine Erfahrung, von der du persönlich und beruflich lange profitieren wirst. In einigen sprachlichen und politikwissenschaftlichen Studiengängen ist der Auslandsaufenthalt sogar fester Bestandteil des Studiums. Aber auch in allen anderen Studienrichtungen lohnt sich ein Auslandssemester: Programme wie Erasmus+ ebnen für fast alle Studienfelder unkomplizierte Wege in die Welt.

Vorteile eines Auslandssemesters

Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums klingt fast nach Urlaub, oder? Natürlich darf Sightseeing nicht zu kurz kommen. Trotzdem bist du vor allem zum Studieren im Ausland und das ist eben harte Arbeit. Die zahlt sich aus:  

  • positiv:Du verbesserst deine Kenntnisse in einer anderen Sprache.
  • positiv:Du entdeckst neue Aspekte innerhalb deines Studienfachs.
  • positiv:Du tauchst tief in eine fremde Kultur ein.
  • positiv:Du erweiterst dein Netzwerk.
  • positiv:Du stärkst deine Eigenverantwortung.

Tipp:Du fragst dich, was dir ein Auslandsstudium sonst noch bringt oder wie du einen Studienplatz im Ausland bekommst? Die Auslandsberaterinnen und Auslandsberater der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) beantworten gerne deine Fragen. Du erreichst die unter +49 228 50208 2902 (Montag bis Freitag von 8 – 18 Uhr) oder unter ZAV@arbeitsagentur.de

Wie läuft ein Auslandssemester ab?

In den allermeisten Fällen verläuft das Studium im Ausland ähnlich wie das Studium an deiner Heimat-Hochschule: Du besuchst Kurse und Vorlesungen und schreibst Klausuren. Meist findet der Unterricht in einer anderen Sprache statt – und nicht immer ist das Englisch. Du solltest dich also vorher sehr genau damit befassen, wie das Studium an deiner Wunsch-Partnerhochschule gestaltet ist. 

Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Auslandssemester?

Wenn ein Auslandssemester oder -praktikum fester Bestandteil deines Bachelor-Studiums ist, findet es meist in den Semestern vor der Bachelor-Arbeit statt. Wenn du das Auslandssemester eigenverantwortlich in dein Studium integrierst, gilt folgende Faustregel: In späteren Semestern ist ein Auslandssemester meist besser platziert als im Grundstudium, wo du wichtiges Grundlagenwissen lernst. Wenn du dir unsicher bist, solltest du dir Hilfe von der Auslandberatung der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) und der Studienberatung deiner Hochschule holen.

International Office und Akademisches Auslandsamt

In manchen Studiengängen sind die Prozesse für Auslandssemester klar vordefiniert und dein Auslandsaufenthalt wird für dich geplant. In den meisten Fällen musst du aber sehr viel selbst organisieren. Dabei bekommst du Unterstützung vom International Office oder dem Akademischem Auslandsamt deiner Hochschule.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen dich in Kontakt mit Partner-Hochschulen und helfen dir bei Themen wie der Bewerbung oder der Unterkunft im Ausland. Das International Office ist auch deine erste Anlaufstelle an der Austausch-Hochschule; dort werden ausländische Studierende betreut, die ein „semester abroad“ absolvieren. So heißt das Auslandssemester auf Englisch. 

Erasmus+ – dein Tor nach Europa

Erasmus+ ist ein Programm der Europäischen Union. Es fördert Praktika und Studienaufenthalte im europäischen Ausland für bis zu 12 Monate. Wenn du ein Auslandssemester in der EU machen möchtest, ist Erasmus+ fast immer die beste Wahl. 

Du bekommst einen monatlichen Geldbetrag als Stipendium und Unterstützung bei der Vorbereitung und vor Ort. Erasmus+-Studierende zahlen außerdem keine Studiengebühren an den Partner-Hochschulen, falls welche anfallen würden. Auch die Anrechnung von Studienleistungen ist mit Erasmus+ sehr unkompliziert. 

Für das Programm bewirbst du dich beim Akademischen Auslandsamt oder dem International Office deiner Hochschule. Mehr Informationen findest du auf der Webseite von Erasmus+.

Tipp:Gut zu wissen: Deine Hochschule bietet keine passenden Optionen und auch Erasmus+ kommt für dich nicht infrage? Das bedeutet nicht, dass du auf ein Auslandssemester verzichten musst. Als Freemover kümmerst du dich selbst um die Bewerbung an der ausländischen Hochschule, Unterkunft und Finanzierung. Im Gegenzug erhältst du mit etwas Organisationstalent viel Freiraum bei der Gestaltung deines Auslandssemesters. Lass dich als Freemover am besten von den Auslandsberaterinnen und Auslandsberatern der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) unterstützen. 

Auslandssemester außerhalb der EU

Ein Auslandssemester außerhalb der Europäischen Union ist meist etwas komplizierter: Das beginnt bei den Einreisebestimmungen – manchmal brauchst du ein Studierendenvisum, für das du zur Botschaft deines Ziellandes musst. Auch die Anrechnung von Prüfungsleistungen von Nicht-EU-Hochschulen ist oft bedeutend schwieriger. Wenn du dich für ein Auslandssemester außerhalb Europas interessierst, solltest du daher auf Partnerprogramme deiner Hochschule zurückgreifen. So kannst du bestehende Strukturen für dich nutzen. Außerdem gibt es auch in einigen Nicht-EU-Ländern die Möglichkeit einer Erasmus+-Förderung. Informationen dazu findest du auf der Webseite von Erasmus+.

Alternative: Grenznahe Kooperationen 

Auch an einer deutschen Hochschule kannst du Auslandserfahrung sammeln – etwa durch grenznahe Kooperationen. Das sind besondere Studienangebote grenznaher Hochschulen in Deutschland. Wenn du eine solche Kooperation nutzt, bist du zwar an einer deutschen Hochschule eingeschrieben, absolvierst jedoch Teile des Studiums im Nachbarland. Eine solche Kooperation findest du unter anderem an diesen Hochschulen: 

Die fünf Universitäten in Basel, Freiburg, Karlsruhe, Mulhouse/Colmar und Straßburg haben sich zur EUCOR zusammengeschlossen, die grenzüberschreitendes Forschen und Studieren ermöglicht. Mehr Informationen findest du auf der EUCOR-Webseite

Die DFH bietet ihre Studiengänge in Kooperation mit zahlreichen Mitglieds- und Partnerhochschulen in Deutschland und Frankreich an. Die Studiengänge zeichnen sich dadurch aus, dass deutsche und französische Studierende gemeinsam je einen Teil des Studiums in Deutschland und Frankreich absolvieren. Mehr Informationen findest du auf der Webseite der DFH

Das DFHI ist ein gemeinsames Institut der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) und der Université de Lorraine in Nancy und Metz. Das Studienangebot umfasst sieben deutsch-französische Bachelor- bzw. fünf Masterstudiengänge. Mehr Informationen findest du auf der Webseite des DFHI

Verschiedene Hochschulen in Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien haben mit der UGR einen grenzüberschreitenden Universitätsverbund aufgebaut. Gelehrt und geforscht wird in Deutsch, Französisch, Luxemburgisch sowie in Englisch. Mehr Informationen findest du auf der Webseite der UGR

In der Euroregion Neiße (Deutschland, Polen, Tschechische Republik) bestehen am IHI Studienmöglichkeiten, die auf länderübergreifende Tätigkeiten vorbereiten. Dazu gehören vor allem Masterstudiengänge in Biodiversität, Biotechnologie, Ökosystemare Dienstleistungen und Internationalem Management. Mehr Informationen findest du auf der Webseite des IHI

Die Europa-Universität zeichnet sich durch die enge Kooperation mit polnischen Hochschulen aus. Angeboten werden Bachelor- und Masterstudiengänge, beispielsweise Kulturwissenschaften, Recht und Politik oder Digital Entrepreneurship. Mehr Informationen findest du auf der Webseite der Europa-Universität

Im Rahmen des deutsch-niederländischen Gemeinschaftsprojektes European Medical School Oldenburg-Groningen wird hier ein Modellstudiengang Humanmedizin der Universität Oldenburg und der Rijksuniversiteit Groningen angeboten. Dieser schließt wahlweise mit dem Staatsexamen an der Universität Oldenburg oder dem Bachelor/Master in Groningen ab. Mehr Informationen findest du auf der Webseite der European Medical School

In der deutsch-dänischen Grenzregion besteht zwischen diesen beiden Hochschulen eine Kooperation in den wirtschafts- und kulturwissenschaftlichen Studiengängen. Mehr Informationen findest du auf der Webseite der Uni Flensburg

Wichtig:Tipp:Wichtig: Oft ist die Anerkennung der Auslandsleistungen ohnehin durch das Partnerprogramm deiner Hochschule geregelt – dann gibt es ein standardisiertes Verfahren. Gibt es das nicht, musst du dich unbedingt vor Beginn des Auslandssemesters mit deiner Hochschule und dem Prüfungsamt austauschen. Auf der sicheren Seite bist du nur, wenn du dir schon vorab bestätigen lässt, dass deine gewählten Kurse an der Partnerhochschule anrechenbar sind. Meist geschieht das über ein sogenanntes „Learning Agreement“.

So finanzierst du dein Auslandssemester

Bei der Finanzierung deines Auslandsaufenthalts hast du ähnliche Möglichkeiten wie beim Studium im Inland:

Wenn du mindestens 6 Monate im Ausland studierst, ist eine Förderung über BAföG möglich. Für die Bewilligung und Rückzahlung gelten dieselben Regeln wie für das BAföG im Inland. Informiere dich bei deiner Studienberatung und auf unserer BAföG-Seite.

In EU-Ländern kannst du dir ohne Probleme einen Nebenjob suchen. Außerhalb Europas brauchst du dafür eine Arbeitserlaubnis. Je nach Land kann das kompliziert werden. Einfacher zu realisieren ist oft ein reiner Homeoffice- oder Remote-Job bei einem deutschen Unternehmen. Trotzdem solltest du die Bestimmungen deines Gastlandes dazu recherchieren.

Das wichtigste Stipendium für Auslandssemester ist Erasmus+ – daneben gibt es aber viele weitere. Eine umfangreiche Auflistung findest du auf der Webseite des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes. Vorsicht: Nur Teilstipendien wie Erasmus+ lassen sich mit Nebenjobs und BAföG kombinieren.

Auch ein Studienkredit, etwa von der KfW, ist eine Option zur Finanzierung deines Auslandsstudiums. Mehr Infos zu Studienkrediten findest du auf unserer Seite zum Thema Studieren im Ausland.

Tipp:Tipp: Ein Auslandsstudium reicht dir nicht? Du möchtest dein komplettes Studium im Ausland absolvieren? Auch das ist möglich. Wie, erfährst du auf unserer Seite zum Thema Vollzeitstudium im Ausland.

So bereitest du dich auf dein Auslandssemester vor

Vor deinem Auslandssemester solltest du neben der Finanzierung und der Anrechnung deiner Prüfungsleistungen auch noch diese Dinge im Blick behalten: 

Informationen dazu findest du auf der Webseite der Botschaft deines Gastlandes. In der EU benötigst du diese Dokumente nicht. 

Wenn dein Auslandsprogramm diesen Punkt nicht für dich regelt, kontaktiere das International Office deiner Gast-Hochschule.

Das akademische Auslandsamt deiner Hochschule kann dir hier weiterhelfen. Du solltest frühzeitig anfragen, da einige Termine bis zu einem Jahr vor Beginn des Semesters liegen können.

Informiere dich bei deiner Krankenversicherung, ob du im Gastland eine zusätzliche Versicherung brauchst. 

Mindestens 6 Monate vor deinem Auslandsaufenthalt solltest du mit deinem Hausarzt abklären, ob dein Impfschutz für dein Reiseziel ausreicht. 

In einigen Ländern brauchst du außerdem beglaubigte Übersetzungen deiner Dokumente. Häufig gilt das für den Führerschein, medizinische Dokumente oder deine Hochschulreife. Diese Übersetzungen solltest du frühzeitig in Auftrag geben.

Das könnte dich auch interessieren

Downloads und Links

Ergänzende Downloads

Hier gibt es momentan keine Downloads – schau später wieder vorbei!

    Haben dir die Inhalte der Seite weitergeholfen?