Kosten im Studium: Mit diesen Ausgaben kannst du rechnen

Dieser Artikel beschreibt:

Ein Studium bringt monatliche Kosten mit sich. Aber wie verteilen sich die Ausgaben? Erfahre hier, was die wichtigsten Kostenpunkte beim Studieren sind – und starte top vorbereitet in deinen neuen Lebensabschnitt.

Kostenpunkt 1: Semesterbeitrag und Studiengebühren

Staatliche Hochschulen und Universitäten verlangen einen Semesterbeitrag in Höhe von circa 250 bis 350 Euro. Er ist die Basis deines Studiums – die Kosten werden einmal pro Semester abgerechnet. Die genauen Zeiträume sind:

  • Einschreibung: Bei deiner Immatrikulation zahlst du den ersten Semesterbeitrag.
  • Rückmeldung: Du möchtest dein Studium fortsetzen? Dann zahlst du am Ende eines Semesters den nächstem Semesterbeitrag, um dich rückzumelden.

Im Semesterbeitrag sind Verwaltungsgebühren und der Sozialbeitrag enthalten. Der Sozialbeitrag geht an das Studierendenwerk: Davon finanzieren Hochschulen Angebote wie die Mensa oder Wohnheime. Dazu decken viele Unis mit dem Beitrag ein Semesterticket ab, das du für den öffentlichen Nahverkehr nutzen kannst.

Studiengebühren fallen nur noch in seltenen Fällen an, etwa bei einem Zweitstudium oder wenn du die Regelstudienzeit weit überschreitest. Wo die Gebühren genau anfallen, ist je nach Bundesland unterschiedlich. Informiere dich rechtzeitig bei deiner Hochschule.

Der Ansprechpartner zum Thema Semesterbeitrag und Studiengebühren ist die Studierendenkanzlei.
 

Kostenpunkt 2: Materialkosten und Ausstattung

In der Regel brauchst du für ein Studium Materialien oder Arbeitsmittel. Sie unterscheiden sich je nach Studiengang. Beispiele sind:

  • Laptop/Tablet
  • Lehrbücher
  • Skripte
  • spezielles Equipment (Zeichenmaterial, Laborbedarf, Papier)

    Oft fallen diese Ausgaben an den Anfang eines Semesters, wenn du neue Kurse belegst. Viele Studierende verkaufen zum selben Zeitpunkt Materialien weiter, die sie nicht mehr brauchen – eine gute Möglichkeit für dich, Geld zu sparen. Achte also auf entsprechende Aushänge am schwarzen Brett oder Posts in Online-Gruppen deines Studiengangs.

Tipp:Tipp: Eine Steuererklärung lohnt sich – vor allem im Studium! Es ist nämlich möglich, bestimmte Ausgaben von der Steuer abzusetzen. Dazu zählen zum Beispiel Lehrbücher, Laptops oder Fahrtkosten. Da du in der Regel keine Steuern zahlst, heißt das: Du bekommst Geld zurück. Mehr Infos erhältst du bei Lohnsteuerhilfevereinen oder deinem zuständigen Finanzamt.

Kostenpunkt 3: Wohnen und Umzug

Die höchsten Kosten außerhalb des Studiums fallen in den Bereich Miete und Wohnen. WG-Zimmer oder Wohnheime sind günstiger als 1-Zimmer-Wohnungen. Im Schnitt ist aber die Stadt entscheidend, in der du studierst.

Auch für den Umzug musst du Geld einplanen, beispielsweise, um einen Transporter zu mieten. Plane auch die Kaution (in der Regel 3 Kaltmieten) für deine neue Unterkunft mit ein. Du sparst Kosten, indem du Freunde um Hilfe bittest (statt eine Umzugsfirma zu beauftragen) und gebrauchte Möbel besorgst.
 

Kostenpunkt 4: Mobilität

Um günstig von A nach B zu kommen, haben Studierende verschiedene Möglichkeiten:

  • Fahrrad: der Klassiker in Studierendenstädten
  • Semesterticket: ist bei vielen Hochschulen im Semesterbeitrag enthalten und deckt den öffentlichen Nahverkehr für einen bestimmten Bereich ab
  • Deutschlandticket: monatliches Abo für alle Verkehrsmittel des ÖPNV in ganz Deutschland. 

Kostenpunkt 5: Haushalt und Freizeit

Der erste eigene Haushalt: Auch das gehört zum Studieren dazu. Die Kosten für Lebensmittel liegen im Schnitt bei 200 Euro pro Monat. Wer viel selbst kocht oder Angebote wie die Mensa nutzt, spart Geld. Plane auch Budget für deinen Haushalt ein, zum Beispiel Wasch- und Putzmittel.

Plane auch ein Budget für Freizeit mit ein. Die Höhe ist abhängig von deinem Lebensstil oder deinen Hobbys. Liste deine Ausgaben am besten auf, um einen Durchschnittswert zu berechnen. Auch ein monatlicher Sparbetrag ist sinnvoll. Weitere Möglichkeiten, wie du deine Freizeit kostengünstig gestaltest, sind:

  • Sport: Angebote des Hochschulsports buchen
  • Reisen: an universitären Exkursionen teilnehmen
  • Aktivitäten: vergünstigte Eintrittspreise für Studierende nutzen (beispielsweise Schwimmbäder, Museen, Kinos)
  • Medien: Streaming-Dienste, Apps oder Abos
  • Kommunikation: Smartphone und Co.

Tipp:Wichtig: Um von Preisreduzierungen zu profitieren, brauchst du meistens deinen Studierendenausweis. Du erhältst ihn nach der Einschreibung.

Kostenpunkt 6: Sonderfälle


In manchen Fällen ist ein Studium mit weiteren Kosten verbunden. Wir stellen dir die wichtigsten vor.

Die meisten Hochschulen bieten Auslandssemester an. Sie dauern in der Regel 1 bis 2 Semester. Die gängigsten Ausgaben dafür sind:

  • Flug oder Anreise
  • Visum
  • Sprachtests (zum Beispiel TOEFL oder IELTS)
  • Auslandskrankenversicherung
  • Höhere Lebenshaltungskosten (je nach Land)
  • Studiengebühren (je nach Partner-Hochschule)

Um die Kosten für Auslandssemester zu reduzieren, gibt es verschiedene Förderprogramme – zum Beispiel ERASMUS+ oder Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

  • Krankenversicherung: Studierende bis 25 Jahre sind in der Regel kostenlos familienversichert. Danach wird eine studentische Krankenversicherung fällig. Sie beträgt meist 110 Euro pro Monat.
  • Haftpflichtversicherung: Sie versichert dich bei Schäden. Oft ist die Haftpflicht mit der Familienversicherung abgedeckt. Für Studierende ist sie aber sehr günstig (etwa 2 bis 5 Euro pro Monat).
  • Hausratversicherung: Nur sinnvoll, wenn du eine eigene Wohnung besitzt
     

Für Studierende mit eigener Familie bedeutet ein Studium zusätzliche Kosten:

  • Kinderbetreuung
  • Höhere Mieten (da meist größere Wohnung)
  • Lebenshaltungskosten (mehr Lebensmittel, Kleidung für Kinder)

Um trotz weiterer Kosten gut zu studieren, bieten viele Hochschulen in Deutschland spezielle Angebote für Kinderbetreuung – wie ein universitärer Kindergarten. Sie sind oft günstiger oder sind zeitlich flexibler. Finanzielle Hilfen wie das Elterngeld, Kindergeld oder Wohngeld können Studierende mit Kind zusätzlich entlasten. Ansprechpartner sind die Familienbüros der Hochschulen.
 

Häufige Fragen zu Kosten im Studium

Im Durchschnitt kostet Studieren in Deutschland etwa 36.500 Euro. Diesen Wert errechnete das Statistische Bundesamt für das Jahr 2022. Einen großen Einfluss hat die durchschnittliche Dauer des Studiums. Je länger du studierst, desto mehr Geld brauchst du. Damit sind auch Studiengänge teurer, die eine höhere Regelstudienzeit haben, zum Beispiel Medizin (12 Semester Regelstudienzeit).
 

Die wichtigste finanzielle Hilfe ist das BAföG – eine monatliche, staatliche Unterstützung, von der du die Hälfte am Ende deines Studiums zurückzahlst. Wie viel BAföG du bekommst, entscheiden deine Angaben im BAföG-Antrag: Er fragt verschiedene Faktoren ab, zum Beispiel das Einkommen deiner Eltern. Der BAföG-Höchstsatz liegt aktuell bei 992 Euro (Stand: Juni 2025). Auch für Studierende mit Kind oder das Auslandssemester gibt es BAföG-Förderungen.

Eine zweite Möglichkeit ist ein duales Studium. Diese Form kombiniert Studieren mit einem Beruf, meist im 3-Monats-Rhythmus. Das heißt: Du studierst für 3 Monate an einer Hochschule und arbeitest anschließend 3 Monate in einem Unternehmen. So bekommst du ein regelmäßiges Gehalt und kannst direkt Berufserfahrung sammeln.
 

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