Probleme während des Studiums: Was jetzt?

Dieser Artikel beschreibt:

Im Studium auf Probleme zu stoßen, kann vorkommen. Lies nach, welche Möglichkeiten du hast und wo du Hilfe bekommst.

Probleme im Studium klar erkennen: So klappt‘s

Manchmal fühlen sich Studierende mit ihrem Studium nicht wohl. Dir geht es auch so? Dann mache eine Bestandsaufnahme. Was ist an der jetzigen Situation positiv? Wo wünschst du dir Veränderungen? Der erste Schritt ist, die Probleme klar zu benennen. Schreibe dafür deine Gedanken am besten auf. Folgende Gründe sind denkbar:

  • Die Inhalte gefallen dir nicht.
  • Du fühlst dich über- oder unterfordert.
  • Aufbau, Methoden und Organisation des Studiums liegen dir nicht.
  • Du wünschst dir eine stärkere wissenschaftliche oder angewandte Orientierung.
  • Du hast Probleme mit deinen Dozierenden.
  • Du findest keinen Anschluss.

Du hast deine Schwierigkeiten erkannt? Super! Nun ist der zweite Schritt zu überlegen, wie du die Probleme angehst. Auch hier hast du verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht bringt dir ein Studienwechsel die Freude zurück? Oder du lernst neue Leute kennen, etwa über den Hochschulsport oder ehrenamtliche Arbeit?

Tipp:Tipp: Nimm dir Zeit mit deinen Entscheidungen. Gerade die Anfangsphase eines Studiums ist oft überfordernd. Lass die neuen Eindrücke auf dich wirken, gib dir Raum, eigene Lernmethoden zu entwickeln und gehe dann in Ruhe die Themen an, die dir Schwierigkeiten bereitenDeine Situation wird auch nach ein paar Monaten nicht besser? Dann kann es das Richtige sein, das Studium zu wechseln oder abzubrechen (Exmatrikulation). 

Wende dich mit deinen Fragen an die Studierendenberatung oder Allgemeine Beratung deiner Hochschule. Auch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit hilft dir weiter. Melde dich am besten gleich für ein Gespräch an.

Podcast: Zeitmanagement im Studium

Hinweis: Dieser Podcast wurde aus den eingestellten Portalen abi.de bzw. planet-beruf.de in das neue meinBERUF-Portal übernommen.

Jingle: abi» – dein Podcast für die Berufsorientierung

abi»: Nur mal schnell auf TikTok, und schon sind die Minuten und Stunden dahingeflogen, während die lange Aufgabenliste immer noch wartet. Dir kommt das bekannt vor? Dann bist du jetzt genau richtig bei dieser Folge des abi» Podcasts, in der ich, Corinna, mich mit Dr. Michael Lindner über gutes Zeitmanagement im Studium unterhalte. Herr Dr. Lindner ist aktuell Coach und Dozent an der TH Köln und in der Vergangenheit auch schon an weiteren Hochschulen in Nordrhein-Westfalen gewesen. Er bietet regelmäßig Seminare für Studierende zum Thema Zeit- und Selbstmanagement an. Ihr dürft euch auf Tipps und Hintergründe zu diesem Thema freuen, und ich sage herzlich willkommen, Herr Dr. Lindner! Schön, dass Sie heute dabei sind!

Dr. Michael Lindner: Ja, danke auch von meiner Seite.

abi»: Das große Thema Zeitmanagement im Studium: Was ist das eigentlich, und wozu brauche ich als Studentin oder Student ein gutes Zeitmanagement?

Dr. Michael Lindner: Zeitmanagement heißt ganz einfach gesprochen, dass ich bewusst mit meiner Zeit umgehe, dass ich also in der Lage bin, meine Zeit zu strukturieren, und dass ich auch dann natürlich Zeit finde für das, was wirklich wichtig ist. Warum brauche ich das als Student oder als Studentin? Das ist für viele, die jetzt am Anfang des Studiums stehen, erst mal noch nicht so ganz klar. Ich erlebe das immer selbst. Ich arbeite als Dozent an Hochschulen. Ich erlebe das mit Erstsemestern, Zweitsemestern. Da ist für viele das Studium so ein kleiner Schock. Es wird plötzlich sehr viel mehr, es wird anspruchsvoller, man muss die Zeit selbst strukturieren, man ist nicht mehr so in einem Korsett wie in der Schule, und das ist eine große Umstellung. Deswegen ist Zeitmanagement wichtig, dass ich in der Lage bin, mein Studium auch auf eine effiziente Art und Weise zu absolvieren, dass ich in der Lage bin, mein Studium auch voranzubringen, und nicht das Gefühl habe, dass ich allen Sachen hinterherlaufen muss.

abi»: Okay, und jetzt, wenn Sie sagen, es ist gerade zu Beginn des Studiums erst mal relativ schwierig, mit all diesen neuen Dingen zurechtzukommen, und vielleicht auch mit den Eindrücken, die man da hat, und dem Workload, wie viel Planung und vor allem, welche Form der Planung ist denn sinnvoll im Studium und dann auch darüber hinaus?

Dr. Michael Lindner: Es gibt für mich sozusagen zwei große Themen beim Zeitmanagement. Wir haben das Thema Planung, und wir haben das ganze Thema Motivation/Psychologie. Die hängen ein bisschen miteinander zusammen. Aber es sind zwei verschiedene Töpfe, wenn man so will. Beim Thema Planung... Wir werden noch zur Prokrastination kommen. Das hat ja viel mit Motivation zu tun.

Aber jetzt erst mal zum Thema Planung, was auf jeden Fall sinnvoll ist, ist sowas wie ein einfaches Zeitmanagement im Sinne von Timeboxing, dass ich mir also im Studium so einen Stundenplan mache, dass ich nicht nur im Blick habe, was muss ich denn an Vorlesungen machen, sondern zum Beispiel mir auch bestimmte Lernzeiten plane. Diese Planung kann sehr unterschiedlich aussehen. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Menschen das sehr unterschiedlich ausfüllen, und das ist auch vollkommen okay. Es gibt Leute, die sehr detailliert planen und für die das total super ist, und es gibt andere, die eher eine gröbere Planung bevorzugen, und beides kann funktionieren.

Also, wie viel Planung ist notwendig im Studium, um darauf zu antworten, ich würde immer vorschlagen, dass es sinnvoll ist, gerade Fächer, die ein bisschen schwieriger sind oder wo ich mich als Student so ein bisschen schwer tue, die frühzeitig auch planerisch zu erfassen, in dem Sinne, dass ich mir zum Beispiel dann Zeiten nehme, wann ich diese Fächer wiederhole, wann ich mich vorbereite, dass ich gerade diese Fächer dann im Blick halte.

Also Timeboxing ist für mich eine der der Techniken. Eine andere Technik, die ich auch sehr schätze, die im Studium auch sehr wichtig ist, sind so einfache Fokussierungstechniken. Pomodoro ist eine Technik, die sehr häufig eingesetzt wird, die ich auch immer wieder empfehle. Pomodoro bedeutet arbeiten in kleinen Zeitabschnitten, 25 Minuten fokussiertes Arbeiten, fünf Minuten Pause, wieder 25 Minuten arbeiten und fünf Minuten Pause. Dieses kleinschrittige Vorgehen hat den Vorteil, dass man die Hürde für den Einstieg herabsetzt. Ich muss jetzt nicht sagen „Oh Gott, jetzt muss ich zwei Stunden lernen“, sondern sind es erst mal nur 25, und da setze ich mich dran, und dann geht das weiter.

abi»: Da sind Sie jetzt auch gleich schon auf Methoden eingegangen, die man gerade als Studentin, als Student anwenden könnte und was ich nochmal mitgenommen habe für das Thema Planung, was ich jetzt sehr, sehr wichtig finde: Es ist einfach sehr individuell, und man sollte sich vielleicht auch von der Planung gar nicht so sehr stressen lassen, weil man sich die Dinge anschauen muss, für die man selbst eben die Planung braucht.

Dr. Michael Lindner: Also ich empfehle immer eine Minimalplanung, für viele Studierende ist es einfach schon so ein kleiner Aha-Effekt. Die haben hier einen Kalender, da einen Kalender, und da sind die Geburtstage drin, und da sind meine Arzttermine drin, und was weiß ich, und ich empfehle einfach, diese Kalender mal zusammenzufügen. Also das kann ich in Form eines klassischen analogen Buchkalenders machen, oder ich arbeite digital mit dem Apple-Kalender, mit dem Google-Kalender oder was auch immer.

abi»: Jetzt haben wir über Möglichkeiten gesprochen, die Zeit besonders sinnvoll zu nutzen. Was halten Sie denn für den Zeitfresser, und wie kann ich das als Studentin oder Student vielleicht vermeiden, diesen Zeitfresser in meinem Leben zu haben?

Dr. Michael Lindner: Das ist keine große Überraschung. Der größte Zeitfresser ist Social Media und Internet. Da sind so diese kleinen Unterbrechungen, die sich einschleichen. Computer spielen kommt dann auf den zweiten Platz. Das sind so die typischen Zeitfresser. Das hat sehr viel mit Aufschiebeverhalten zu tun, also Social Media, online shoppen oder was auch immer, diese kleinen Ablenkungen sind Zeitfüller, wenn ich eigentlich was anderes machen sollte, und dann lande ich dann doch irgendwo auf meiner Lieblingsseite, anstatt mich dann mit dem Stoff zu beschäftigen. Und das hat sehr viel mit Prokrastination zu tun.

Was hilft dagegen? Was hilft gegen diese Zeitfresser? Ein planerisches Vorgehen kann helfen. Das ist das eine, was ich schon gesagt habe. Was ich auch auf jeden Fall empfehle ist sowas wie Pomodoro, diese Arbeitszeiten ganz bewusst mal klein zu setzen, so in kleinen Sequenzen zu arbeiten. Es gibt noch eine dritte Technik: Gewohnheiten aufbauen, also Lerngewohnheiten aufbauen, das heißt, dass ich zum Beispiel mir angewöhne, zu ein und derselben Zeit auch aufzustehen unter der Woche. Wir brauchen es nicht übertreiben: Unter der Woche zur selben Zeit aufzustehen und vielleicht zur selben Zeit auch lernen. Dass ich bestimmte kleine Rituale einsetze, um das Lernen zu starten. Ich lerne immer in der Bibliothek oder ich habe ein bestimmtes Setting, wo ich lerne, oder dass ich zum Beispiel mir so kleine Lerngewohnheiten mache.

Was ganz hilfreich sein kann, ist, dass ich sage, ich lerne jeden Tag 15 Minuten an einem Thema und ich mache konkret: „Das muss ich dann ausfüllen“, „Ich fasse Folien zusammen“, „Ich löse eine Aufgabe“ und so weiter und baue damit eine Gewohnheit auf, und das ist eine Lerngewohnheit, und das hilft vielen Studierenden sehr, dann dieses Aufschieben und diese Zeitfresser zu unterbinden.

abi»: Ja, das klingt doch schon mal nach einem ganz guten Tipp, und ich glaube, es ist auch nochmal wichtig zu sagen an der Stelle, dass diese Zeitfresser nicht nur Studierende betreffen, sondern natürlich auch alle anderen. Also wir sind da auch nicht vor gefeit. Deswegen kann ich da jetzt auch was mitnehmen, und vielleicht auch der eine oder andere Hörer, die Hörerin.

Sie haben schon einige Male jetzt das Wort prokrastinieren erwähnt, und ich würde jetzt gerne in aller Kürze - Sie haben es auch schon angerissen – aber ich würde gerne in aller Kürze wissen, warum prokrastinieren Menschen, und was hilft ganz konkret dagegen?

Dr. Michael Lindner: Also prokrastinieren, also das Aufschieben, „pro cras“, also „für morgen“, das Aufschieben von Aufgaben auf morgen, und morgen wird es dann wieder auf morgen verschoben. Also das chronische oder gewohnheitsmäßige Aufschieben, das ist das, was mit prokrastinieren gemeint ist.

Woran liegt's? Es gibt ganz interessante psychologische Forschung dazu. Also das Thema ist ganz gut verstanden, und es lässt sich ganz grob so zusammenfassen: Prokrastinieren ist häufig eine Reaktion auf Unlust und Frustrationsgefühle: Ich bin mit einem Thema beschäftigt, was mir keine Lust macht, weil es vielleicht irgendwie besonders langweilig ist oder wo ich andere Arten von Frustrationsgefühlen habe. Also, es ist ein Thema, wo ich weiß, dass ich in der Prüfung nicht besonders glänzen werde. Das ist sind so Klassiker, dass ich diese Unlustgefühle, wenn ich mich dann damit beschäftigen soll oder möchte, versuche zu vermeiden, indem ich etwas anderes tue. Und das kann alles Mögliche sein.

Ja, früher, ich habe mit meiner Mutter gesprochen, die hat mal gesagt, ich habe früher vor der Prüfung war meine Studentenbude war immer total geputzt. Der Klassiker, es ist Aufschiebeverhalten. Ich mache was, was mir so einen kleinen Push gibt. Die Wohnung ist sauber, ich fühle mich besser, und heute haben wir natürlich alle Möglichkeiten, uns abzulenken. Die sind einen Klick einfach entfernt, und diese Ablenkung, Prokrastination hängt dann eben auch mit bestimmten Gewohnheiten auch zusammen. Ich mache dann halt etwas anderes. Ich fange an zu surfen, Computerspielen, Social Media oder whatever. Also das ist so der psychologische Hintergrund.

Das Ganze kann auch noch mal chronisch gehen. Also, das kann auch chronisch sein. Das kann sich psychologisch in einer Art sich ausprägen, wenn es Richtung Depression geht, dass da auch Prokastinationsverhalten mit verbunden ist. Aber es gibt auch die, sagen wir mal, nicht klinische Form. Das ist diese Reaktion auf Unlusterfahrung.

abi»: Das steckt dahinter, und Sie haben jetzt Techniken natürlich schon genannt, aber gibt es da auch eine Abhilfe?

Dr. Michael Lindner: Also, was ich jetzt aus meinen Kursen kenne, das sind sehr simple Lerngewohnheiten, die da sehr gut helfen, dass ich zum Beispiel in dem schwierigen Fach, in dem ich bin, wirklich was ganz Kleines mache. Ich hatte mal eine Studierende, die hatte eine sehr umfangreiche Prüfung, wo sie Wissen reproduzieren musste. Klassischer Prokrastinationsfall. Es macht einfach keinen Spaß, sie musste viel Wissen reproduzieren. Es ging nicht darum, das zu verstehen, und die Abhilfe, die wir gefunden haben, war, wir haben eine Gewohnheit aufgebaut, nämlich, dass sie pro Tag zwei Seiten in dem großen, umfangreichen Lehrbuch liest einfach. Diese Gewohnheit erst mal etablieren, also wirklich jeden Tag zu machen. Okay, und die Beobachtung ist, dass es dann häufig mehr wird. Aber der der Witz dabei ist, wenn ich so eine Gewohnheit aufbaue, kann ich dieses Unlustgefühl überwinden dadurch, dass ich plötzlich so kleine Erfolgserlebnisse habe. Ich lese, mehr als ich mir vorgenommen habe. Ich verstehe plötzlich etwas. Diese positiven Gefühle, die ich dann habe, diese kleinen Erfolgserlebnisse, die können einen dann dazu führen, das Prokrastinationsverhalten zu überwinden.

Gewohnheitsaufbau ist eines, das Thema Pomodoro, ich komme wieder zurück, ist für mich so eine Erste-Hilfe-Kit gegen Prokrastination. Ich setze das auch manchmal ein, ganz gerne. Auch das würde ich einfach mal so empfehlen, das mal probieren, mit Gewohnheiten arbeiten, und das wären so meine beiden Tipps gegen Prokrastination.

abi»: Ja, dann vielen Dank, dass Sie einen Teil dieses großen Wissens rund ums Zeitmanagement mit uns und den Hörerinnen und Hörern geteilt haben. Ich bedanke mich für ihre Zeit.

Dr. Michael Lindner: Danke auch.

abi»: Weitere Tipps, die dir dein Studium erleichtern, beispielsweise Checklisten zu Lernmethoden oder einem optimalen Studienstart, findest du auf abi.de, insbesondere in der Rubrik „Ausbildungs- und Studienstart“. Weitere Podcasts findest du auf abi.de „Interaktiv > Podcasts“. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion, Corinna Grümpel für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.

So kannst du deine Leistungen verbessern

Der Stoff ist zu anspruchsvoll oder du hast schlechte Noten? Es gibt verschiedene Wege, um deine Leistungen zu verbessern – wie zum Beispiel: 

  • Das gemeinsame Arbeiten in Lerngruppen ist oft eine große Hilfe. Gleichzeitig kannst du Kontakte knüpfen.
  • Viele Hochschule bieten Kurse oder Tutorien an, um Inhalte zu wiederholen und zu üben.
  • Die eigenständige Organisation des Lernens ist für viele Studierende anfangs eine Herausforderung. Hinterfrage deine Lernmethoden und passe sie gegebenenfalls an.
  • Auch im Studium gibt es Nachhilfemöglichkeiten. Du bekommst sie ganz klassisch über einen kommerziellen Anbieter. Oder du fragst eine Studentin oder einen Studenten aus dem höheren Semester um Unterstützung – eventuell kann dir eine Hochschullehrkraft jemanden empfehlen.

Tipp:Gut zu wissen: Ein großer Berg an Lernstoff wirkt mit einem guten Zeitplan kleiner. Oft bieten Hochschulen Seminare zum Thema Zeitmanagement, Selbstorganisation und Prüfungsvorbereitung an.

Schwierigkeiten mit Lehrkräften: Das kannst du tun

Hast du Probleme mit den Lehrkräften an deiner Hochschule? Diese Schritte helfen dir weiter:

Bitte um einen Termin während der Sprechstunde deiner Lehrkraft. Vieles lässt sich im Zweiergespräch besser klären als im Seminar. Sag in Ruhe, was du denkst. Geht es um Noten, lass dir die Beweggründe erläutern. Oft hilft es, wenn du weißt, was deine Lehrkraft von dir erwartet.

Falls die Situation sich nicht bessert, gibt es vielleicht vergleichbare Seminare oder Vorlesungen mit anderen Dozierenden. Zu Beginn des Semesters ist es oft möglich, den Kurs nachträglich noch zu wechseln.

Studiengang oder Uni wechseln: Wann ist das sinnvoll?

  • negativ:

    Dir gefallen die Inhalte deines Studiengangs nicht. 

  • positiv:

    Ablauf, Methoden und Organisation eines Studiums sagen dir aber zu. 

Sind es ganz bestimmte Module, die dir Probleme bereiten? Bist du mit deiner Studienrichtung an sich zufrieden? Dann lohnt es sich, nach ähnlichen Studiengängen zu suchen. Oft unterschieden sich die Angebote nur in Details oder sind etwas anders aufgebaut. Gibt es keine passende Lösung an deiner aktuellen Hochschule, weite die Suche auf andere Unis aus.

Tipp:Gut zu wissen: Wenn du in einen sehr ähnlichen Studiengang wechselst, ist es meistens möglich, bisherige Leistungen anrechnen zu lassen.

Du bist mit deinem Fach generell unzufrieden, aber möchtest weiterhin studieren? Dann starte neu mit der Orientierung. Diese Fragen helfen dir: 

  • Was hat dir bei deinem ersten Anlauf gefallen?
  • Welche Inhalte haben dich gestört?
  • Gibt es eine Fachrichtung, die du schon einmal ins Auge gefasst hast?

Weitere Tipps findest du in dieser Anleitung: So findest du den passenden Studienplatz.

Hinweis: Dieses Video wurde aus den eingestellten Portalen abi.de bzw. planet-beruf.de in das neue meinBERUF-Portal übernommen.

Wichtig:Tipp:Wichtig: Brich deinen Studiengang erst ab, wenn du eine Alternative gefunden hast. Ein fließender Übergang in ein neues Fach oder eine neue Hochschule vermeidet Lücken im Lebenslauf.

Studium ganz abbrechen: Ausbildung als Alternative

Du arbeitest lieber praktisch, statt nur Theorie zu lernen? Du möchtest neu erworbenes Wissen gleich einsetzen? Dann ist eine Ausbildung eine gute Alternative für dich – entweder in einem Betrieb oder eine schulische Ausbildung.

Tipp:Gut zu wissen: Das Studium abzubrechen und sich für eine Ausbildung zu entscheiden, ist kein Makel. Viele Unternehmen stellen gern Studienabbrecher ein: Sie bringen bestimmte Erfahrungen und Kenntnisse mit, die viele Vorteile haben – insbesondere dann, wenn sich die Inhalte aus dem Studium mit der Ausbildung überschneiden. Zum Teil kannst du deine Ausbildung sogar verkürzen.

Du solltest diese Entscheidung auf keinen Fall überstürzt treffen, sondern dir zuerst darüber klarwerden, weshalb du überhaupt über einen Abbruch nachdenkst. Gefallen dir die Inhalte deines Studiengangs nicht? Fühlst du dich in der neuen Stadt nicht wohl? Hast du Probleme mit der Menge des Lernstoffs? Gegebenenfalls gibt es nämlich andere Lösungen, etwa indem du dich einer Lerngruppe anschließt oder an deinen Lernmethoden arbeitest. Die Studien- oder Berufsberatung kann dich hierbei unterstützen. Wenn du aber nach einigen Monaten immer noch unter der Situation leidest und keine Verbesserung eingetreten ist, dann hast du gute Gründe für eine neue Orientierung.

Wenn du deiner Familie und Freunden deutlich machst, dass du dir den Schritt gut überlegt und gute Gründe dafür hast, beweist du damit, dass du verantwortungsvoll handelst. Dies schafft eine gute Basis für konstruktive Gespräche.

Solltest du mit der Studienwahl zweimal danebenliegen, empfiehlt es sich, professionellen Rat einzuholen. Die Expertinnen und Experten der Studienberatung begleiten deinen Entscheidungsprozess für ein neues Fach und helfen dabei, erneute Fehler bei der Suche nach einer Alternative zu vermeiden.

Normalerweise entstehen durch einen Studienabbruch keine Nachteile bei der Bewerbung. Dennoch solltest du auf Rückfragen vorbereitet sein und deine Entscheidung gut begründen können.

Wo gibt es Hilfe und Unterstützung?

Für allgemeine Fragen gibt es an jeder Hochschule eine Zentrale oder Allgemeine Studienberatung. Sie ist für die ganze Hochschule zuständig und hilft dir auch bei der Organisation deines Studiums.

Die Studienfachberatung ist deine Kontaktstelle für Fragen zu:

  • Studiengang
  • einem bestimmten Modul
  • einem Seminar

Zusätzlich gibt es oft eine Psychologische Beratungsstelle für Studierende. Dort bist du mit persönlichen oder psychischen Problemen im Studium aufgehoben – zum Beispiel Prüfungsangst. Die Gespräche sind vertraulich.

Außerdem bieten viele Hochschulen besondere Beratungsstellen, zum Beispiel für:

Du kannst dich auch an deine örtliche Agentur für Arbeit wenden. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater helfen dir gerne weiter. Gerade, wenn du dein Studium abbrechen und dich neu orientieren möchtest, ist die Berufsberatung deine erste Anlaufstelle.

Melde dich gleich online für einen Beratungstermin an – und plane mit uns deine Zukunft:

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Häufige Fragen zu Problemen während des Studiums

Informiere dich im Vorfeld über die Inhalte deines Wunschstudiums. Wirf dafür einen Blick in den Modulplan. Viele Hochschulen bieten außerdem ein Schnupperstudium an.

Es gibt keine feste gesetzliche Grenze, wie oft du in Deutschland einen Studiengang wechseln darfst. Allerdings entscheiden die Hochschulen selbst, ob sie dich in einen neuen Studiengang aufnehmen. Auch dein Anspruch auf BAföG fällt nach dem zweiten Wechsel weg.

Das kommt darauf an: Wechselst du spätestens am Ende des 3. Semesters, erhältst du weiterhin BAföG. Ab dem 4. Semester musst du einen wichtigen Grund angeben. Anerkannt werden beispielsweise gesundheitliche Probleme. Wenn du schon 2-mal gewechselt hast, bekommst du meistens kein BAföG mehr.

Ja, das ist jederzeit möglich. Denke daran, dich bei deiner Hochschule offiziell abzumelden. Sonst bist du weiter eingeschrieben und zahlst weiterhin Gebühren.

Deine Chancen auf dem Berufsmarkt sind weiterhin gut – auch, wenn du dein Studium vorzeitig beendest. Für viele ist eine Ausbildung die optimale Alternative. Auch Unternehmen schätzen junge Menschen, die verschiedene Erfahrungen gesammelt haben  . Studienabbrecher sind je nach Fachrichtung sogar begehrte Bewerbende für eine betriebliche Ausbildung, da sie oft bereits theoretisches Fachwissen und eine hohe Motivation mitbringen. Eventuell kannst du die Ausbildungszeit sogar verkürzen. Gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel bestehen gute Karrierechancen.

Es gibt verschiedene Fälle, in denen Studierende ein Urlaubssemester beantragen können. Dazu zählen Gründe wie Krankheit, ein Praktikum, Kinderbetreuung oder ein Auslandsstudium. Die Anträge müssen immer rechtzeitig vor Semesterbeginn beim Studierendensekretariat gestellt werden. Nur in Ausnahmefällen (etwa Krankheit) ist auch eine Beantragung während des laufenden Semesters möglich. Zum Teil ist die Anzahl der möglichen Urlaubssemester begrenzt. Es kommen zudem nur bestimmte Voraussetzungen in Frage, die man nachweisen muss, damit der Antrag genehmigt wird. Erkundige dich also am besten direkt an deiner Hochschule nach den Regelungen.

Übrigens: Urlaubssemester sind keine Fachsemester, werden aber als Hochschulsemester gezählt.

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